Verabschiedung

Wie fühle ich mich bezüglich meiner Heimreise? Letztes Mal habe ich immer „gemischte Gefühle“ gesagt, obwohl die ehrliche Antwort war, dass ich einen Panikanfall gekriegt habe, jedes Mal ich daran gedacht habe. Diesmal habe ich mich nicht so gefühlt. Vielleicht geht es darum, dass ich das erste Mal unsicher war, ob ich ja mal im Leben zurückkommen würde. Und ich habe es nach knapp 4 Monaten geschafft, was mir gezeigt hat, dass ich ja zu jeder Zeit in Österreich wohnen könnte, wenn das mir mal am wichtigsten wäre. Und deswegen habe ich diesmal keine Panik gehabt. Ich habe einen Absicht in Amerika: Mein Studium fertig zu machen, damit ich als qualifizierte Arbeitskraft nach Österreich kommen dürfte. Ich habe einen Plan und eine Auswahl; ich bin nicht für immer gegen meinen Willen in Amerika exiliert. Und daher fühlte ich mich lockerer.

Dachte ich.

Erst gestern Abend, als ich dieses Lied in der U-Bahn angehört habe, ist es mir wirklich eingefallen, dass ich bald Österreich wieder verlassen muss.

            Paper bags and plastic carts

            All our belongings in shopping carts

            It’s goodbye. But we’ve got one more night.

            Let’s get drunk and drive around, and make peace with an empty town

Und ich habe geweint. Da in der U-Bahn. Die Mitfahrenden haben mir komisch angeschaut, als ich da in der Pilgramgasse gestanden bin und versucht habe, trotz der Tränen wieder zu atmen. Ich war total nicht bereit to make my peace with this town.

Glücklicherweise muss ich aber nicht. Ich habe meine Freunde, die neuen und die alten, mit denen ich ja in Kontakt bleiben will (Hallo, Marlene! Ich weiß dass du das liest ...). Ich habe die Süßigkeiten in meinem Koffer, die ich durchs Zollamt geschmuggelt habe. Ich habe die Einladung, an dem Klub für österreichische Harvard-Studenten teilzunehmen. Ich habe meine Fulbright-Bewerbung, über die ich mir die nächsten neun Monate die Daumen drücken werde. Und ich habe meine Erinnerungen ans Land meiner Träume.