Ich hab im Flughafen ein Schild für einen Flug nach
Dallas-Fort Worth gesehen, und plötzlich ist es mir eingefallen, dass ich eine
große Menge Zeit im Ausland vor mir habe, bevor ich heimfliege. Und ich habe
plötzlich Angst. Nicht die gute aufregende Angst, die man hat, bevor ein neues
Abenteuer anfängt, sondern richtige ernsthafte Angst. War es wirklich eine gute
Idee, den Sommer hier in Österreich zu verbringen, bloß weil ich im Jänner
nicht bereit war, ein neues Semester an Harvard anzufangen? Weil ich mein wunderschönes
spannendes Auslandssemester nicht beenden wollte? Ich war endlich wieder in
Amerika eingelebt. Ich habe da Freunde, die mich wirklich lieb haben, und ich
habe ein ganzes Leben da gebaut. Was hab ich in Österreich? Einige gute
Erinnerungen, einige leere Bierdosen, einige Bekannte aus meinem Studentenheim.
In Wirklichkeit ganz und gar nichts. Was suche ich in der Ferne? Wieso bin ich
überhaupt auf der Suche? Ich habe gar keine Ahnung, was diesen Sommer passieren
wird, und das stört mich.
Später, im Flugzeug.
Ich kann kaum glauben, dass ich wieder nach Wien fliege. Ich
kann nicht zum Grinsen aufhören, wenn ich an den Dialekt unseres Kapitäns
denke, und daran, wie viel ich den schönen geilen österreichischen Dialekt
vermisst habe. Jedes mal ich einem Deutschen im Ausland (d.h. nicht Österreich,
was schon fast zu einer zweiten Heimat geworden ist) begegne und sage, dass ich
mein Deutsch in Österreich gelernt habe, üben sie ihren österreichischen Akzent
mit mir aus, aber sie können ihn einfach nicht schaffen. Sie sind auch
möchtegern-Österreicher, auf ihre Art und Weise, und mir fällt es ein, wie viel
Glück ich habe, schon wieder dorthin fliegen zu dürfen.
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